hab acht

wie schnell
so ein leuchten
verblassen kann
ein wort nur
dieser art härte
die es niemals
braucht
vermag es
auszulöschen

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versuch über veränderung

loslassen
akzeptieren
dass einer geht
berührt
was wird dann
mit dem der geht
und ich
zurückbleibend
wie wird es sein
übrig geblieben
abgetrennt
vielleicht auch
befreit
angst vor leere die
zu füllen ich erst
lernen muss
auf mich selbst geworfen
erschrecke ich
vielleicht vor mir
entwickle fluchtpläne
oder lerne endlich
mich selbst zu lieben
die tonarten zu finden
in der resonanz des
eigenen seins

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beiläufige begebenheit

sie sind sich beiläufig begegnet
im november, abends in der stadt
sie weiß noch wie stark es geregnet
und das stadtlicht gespiegelt hat

und sie standen im torbogen unter
warteten, dass der wolkenbruch ging,
sie beäugten sich, lächelten munter
so begann, was sich bald schon verhing

er trank heißen grogh, sie schokolade
als sie aufwärmten sich im café
als es schloss, fanden sie das sehr schade
und begannen flugs ihr tête-à-tête

eine woche schon währt‘ die romanze
und schon weniger wurde die glut
und man schaute nach andern beim tanze
ein paar wochen gings sicher noch gut

jeder weiß, dass es früh oder später
erlischt, wenn es gar zu hell brennt
er sei wieder single, gesteht er
man habe sich beiläufig getrennt

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ja, wieso?

ein erster schnee
fiel plötzlich ein
und war schon flüchtig
wieso erinnert mich
gerade das an dich?

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keine chance

ein lauter schrei
hallt durch das haus
ganz deutlich klingts:
ich will hier raus!
ich spür wie
etwas an mir reißt
haut spannt wie folie
fest verschweißt
dehnt sich und
gibt kein quentchen nach
nochmal der schrei
ich merke, ach
das bin ja ich
die sich da windet
die haut sich krallt
ob sich nicht findet
ein kleines loch
um zu entkommen
doch da ist nichts
vom kampf benommen
realisier ich
(dritter schrei)
ich komme niemals
von mir frei
muss leben mit
den eignen macken
kann mir kein
andres leben backen
mit der erkenntnis
lass ich los
ich schrei nicht mehr
ich seufze bloß…

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