seufzer

als hätte ich
meine beine
verloren
winde ich mich
durch meine tage
so mühevoll
erschöpfung reitet
auch ohne sattel
treibt mich
durchs hamsterrad

und
nur mein geist
hinkt waidwund
hinterher

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unerhörtheit

ich trage wachs
auf meiner stimme
eingeflößt seit
kindheitstagen
kreide war knapp
die rauheit meiner
worte zu nehmen
hatte man wachs
warm wie eine decke
aus zuwendung
schwer dämpfend
alle schärfe
noch immer mich
windend in die
freiheit weiß ich
dass ich zur sirene
nicht tauge

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ach

sie
redete viel
sie sprach davon
sich neu zu verlieben
nun da sie den winter
doch ganz allein
überwunden
träumte vom
eins sein
im zwei sein
so als ob sie es
aus einer erzählung
nur gekannt
sie liebte ihre
vorstellung von liebe
und sie redete davon
und sie redete viel
ach
wie mir plötzlich
ein ziehen war
im herzen

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diskrepanz

zu viele jahre
mit zu wenig zeit
sonnige tage
deren dunkelheit drückt
fröhliche texte
die beschweren
leichte musik
die zum weinen bringt
da ist diese mauer
zwischen der außenwelt
und dem inneren
die tür zu finden
scheint zuweilen
schier unmöglich

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fade out

du bist
verschwunden
wie ein nebel der
im sonnenlicht sich
allmählich auflöst
hast dich gedimmt
breitest über alles
dein schweigen
daran erkenne ich
deine gegenwart
ein wort von dir
erschreckte
mich

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