elegie

das grau
sich ausschüttend
über den staub
das verdorren
lass uns
atem holen bevor
du mich vergisst
ich bin
der dürre zweig
im lindenlaub

© 2022, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

mangel

ein kiesbett
des rinnsals verwaist
gelbgrau gesäumt von
gerissener erdhaut
und wurzelndem stroh
längst vergangenen
frischen grüns
eine ödlandschrecke
flieht den ort
bewege ich mich
auf der suche
nach einer art
leben

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bestandsaufnahme

ich habe augen
doch fehlt klarheit
ich habe hände
sie greifen ins leere
ich habe ohren
in denen lärm wütet
ich habe wörter
und bin sprachlos
ich habe füße
und komme
nicht an

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.

einst
wichtige worte
schmecken nach
wellpappe
was
das selbst haust
bleibt leer
nur
ein gedanke
graugewandet
klopft an

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diskrepanz

du hast
dich gemeldet
das erste mal
gingst du den
ersten schritt
du hast
dich gemeldet
nach langer zeit
ich…
du wolltest ja
schon lange mal…
ich kann…
ob wir uns
nicht treffen könnten
fragtest du
ich kann…
du erwartest
eine antwort
einen ausdruck der
überraschung
ich kann nicht…
der freude vielleicht
…nicht einmal
reden

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