im auge des zyklons

wo
ich bin
ist stille
bewegt kein
atemhauch die
starre allen seins
was
ich sehe
ist das kreisen
strudelnder bewegung
um meinen ort
tosen und donnern
auftürmen und zerfließen
was
ich fühle
ist unberührtheit
und die vage möglichkeit
erfasst zu werden
vom steigen und
vergehen

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urlaub 2020

wohin
soll ich gehen
die schönen plätze
besetzt von solchen
die vielleicht
suchen wie ich
doch besetzt auch
von jenen die
um die eigene achse
wirbeln wie auf
dem rummelplatz
die schönheit mir
bitter machen
so gehe ich lieber
nicht an plätze
suche den frieden
im schattendunkel
meines seins

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schneckendasein

ich
strecke mich
den rücken immer
an der wand
ich mache
meine fühler lang
ich bin neugierig
will doch
meinesgleichen
treffen will
wissen will
erkunden die welt
ich will
berührt werden
doch
berührst du mich
werde in meinen
gängen ich
verschwinden

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misanthropie

es ist sommer
sieh!
schon gilbt das gras
ersetzt das gelb
erster gemähter felder
die sonne leuchtet
schrumpfende tage aus
doch er ist es
der sommer der
alles lockt unter
blauen himmeln
sich zu drängen
das ist es was den
sommer mir vergällt
die ruhe ist
verreist

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bilanz

dem resumee
folgt
nichts
der schnitt
des tages
rigoros
durchtrennte
er jegliche
verbindung

im fundbüro
der nacht zwischen
all dem ungeträumten
und unträumbarem
will ich ausharren
bis ein neuer tag
seine fäden knüpft

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