schwerkraft

die tage
schrumpfen zu
schwarzen löchern
alle bewegung alle
energien schluckend
in ihrer massigen gier
ungeahnte schwere
spürst du lasten
während deiner
mühsamen balance
am ereignishorizont

radikal

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

versuch

weich und kühl
trifft er meine haut
legt seinen feinen staub
feuchtnebelnd auf
meine hände die
den um sich selbst
tanzenden klumpen
begrenzend in eine form
zu zwingen suchen
übermütig sich windend
winzige abweichungen
nutzend der symmetrie
zu entgehen und der
glätte der idealen form
tonschlammpatinierte
hände ruhen ineinander
dieweil der blick die
schönheit im unperfekten
entdeckt

auflösung

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

erinnern

den takt der uhr
nicht bestimmen lassen
eigene zeiten finden
liegend im gras
wolken deuten
zu lieblingstieren
schneckenwegen folgen
ewigkeiten lang
hirtentäschel kauend
regenwürmer retten
dinge sehen
ein erstes mal
immer wieder
raritäten in den tagen
welche die leute
die erwachsenen
nennen

„selten“

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festung

verschanzt
dein wall gemauert
aus weisheiten
schlägst du jeden
mit rat zurück
der dir
zu nahe kommt
posaunst wörter
herab wie mörserkugeln
die treffen
und schmerzen
berühre ich dich
spüre ich wärme
sorgsam geschürtes
herdfeuer wartet
dass jemand sich
dazu setzt

„grenzenlos“

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und dann

ich warte
schon lange
schaue dir in
die landschaft
deines gesichts
gefältelt und
aufgeworfen von
den erschütterungen
eines langen lebens
ich warte
schon lange
und schaue
halte eine hand
kühl schmal und
leicht geworden
über die jahre
ich warte
schon lange
und schaue
und halte
lausche der
verletzlichkeit
deiner atemzüge
ruhig und flach
ich warte
dass etwas
geschieht
schon lange

und dann
in mein
warten hinein
lächelst du

lichtblick

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