vergessen

der abend
zieht wolken
über sich hinweg
dämmerung spielend
es ist wohl sommer
ich vergesse es
gerade wieder
spüre leichten wind
und lastende schwere
ich weiß gar nichts
mehr vom sommer
fliegen denn wenigstens
die libellen?

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wo

den blick
in den spiegel
nur schwer
aushalten
weil dem innen
langsam das
außen auch
abhanden kommt
wer soll mich
finden wenn ich
mich selbst
nicht mehr
verorten
kann

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urlaub 2020

wohin
soll ich gehen
die schönen plätze
besetzt von solchen
die vielleicht
suchen wie ich
doch besetzt auch
von jenen die
um die eigene achse
wirbeln wie auf
dem rummelplatz
die schönheit mir
bitter machen
so gehe ich lieber
nicht an plätze
suche den frieden
im schattendunkel
meines seins

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geschichte

im tosenden meer
der unwägbarkeiten
sucht er nach
der sicherheit
seines selbst
vor jahren schon
ging sie über bord
als er schwimmen
noch nicht konnte
er wäre ihr sonst
vielleicht gefolgt
es war nur ein
moment der vater
vom kurshalten abhielt
und mutters sinn stand
nach klar schiff
also war es wohl
nicht so wichtig
nun treibt er mit
gebrochenem ruder
eine kleine hoffnung
mühevoll vor winden
und gischt bewahrend
auf einen platz
zum ankern

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manko

am ende
der kräfte
ist da
noch immer
so viel übrig
vom tag
im haus des
seins die
dielen
blank

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