Auf See

– Siebzehnter Eintrag –

Ein Geräusch bohrt
sich in meinen Traum
öffnet mir die Augen
ich starre in
die Finsternis und
höre den Schiffsrumpf
ächzen unter der Last
des Takelwerks
Meine Koje rollt
mich durch die Dünung
keinen Halt findend
wie mein Blick der
vergeblich ins
Dunkle tastet
Ich lausche dem
Stöhnen des Rumpfes
dem Schlagen
der Spieren
dem Klatschen
des Wassers
bis mich der
nächste Glasenschlag
wieder in den Schlaf
läutet

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Hitzewelle

– für @seep2006 –

Wenn die Hitze brennt
Lethargie das Leben lähmt
vom Regen träumen

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Auf See

– Sechzehnter Eintrag –

Ich schaue zum Bug
Auf dem Klüverbaum
sitzt sie
eine Möwe
zerzaust und erschöpft
Schwer hebt und senkt
sich der kleine Brustkorb
Jede Böe plustert ihr
Gefieder erneut
Sie reitet auf ihrem
Sitz jede Welle ab

Wo kam sie her
Wo will sie hin
Ich kneife die
Augen zusammen und
suche den Horizont ab

Als ich erneut zum
Klüverbaum schaue
ist sie verschwunden

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19

Komm mir nicht nahe
mit Deinem Streben
mir die Welt erklären
zu müssen
Komm mir nicht nahe um
mich klein machend
Dich stark zu fühlen
komm mir nicht nahe um
mich als Werkzeug nutzend
Dir Deine Welt
zu konstruieren

Komm mir näher wenn
Du wissen möchtest
wer ich bin

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Traum und Alptraum

Wenn ich so fliege
nachts allein
verliert mein Traum
an Gläsernheit
Kein Anecken
Schweben über
den Wolken

Wenn ich so falle
nachts allein
ist nur noch
unendliche Tiefe
erlischt die Farbe
ist nur noch Schwarz
ringsumher
Freier Fall
Warten auf den
Aufprall der erst
kommt wenn du
das Warten gerade
aufgegeben hast

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