im wald

weicher untergrund
nadelfilz vollgesogen
mit nass quatschend
bei jedem schritt
schläge ins gesicht
von zweigen so dünn
ja unsichtbar gar
im zwielicht der
baumsäulen dichte
fern schluckt ein
nebel letzte farben
doch zu meinen füßen
lenken weißbetupfte
rote schirme den blick
ab für momente nur
gut getarnt im unterholz
die aromatischen früchte
des wurzelnetzwerks
zwingen mich in
die knie

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nachtreim

schlaf du nur gut
der mond und ich
bewachen deine träume
und wirst du wach
schau! sternenlicht
häng ich dir in die bäume

schlaf du nur gut
kuschel dich ein
in deine warme decke
wie schön wird dann
dein ĺächeln sein
wenn ich dich morgen wecke

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blatt|lese|blatt

lockendes rascheln
nehme ich sie
zwischen meine finger
blatt für blatt
für blatt
und dieser ganz
eigene geruch
zwischen den blättern
zeit für geschichten
gewachsene stränge
verästeln sich
eingewoben in
ein ganzes
rund oft mit
happy end
klüftig zuweilen
in einer farbigkeit
die meine stimung
prägt

[ich fand parallelen: in den blättern der natur und den seiten der bücher]

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dieser tage

das grün
verschwand
die linden
tragen jetzt blond
die birken
goldene strähnen
himmel wirft
wasserperlen
zeit für die
kleinen krabbler
sich pilze zu
wählen als unterstand
der herbst reift
die letzten früchte
des sommers leuchtend
auch noch in
nebelwatte
mantelkragen
wachsen und
mützen

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oktobermorgen

mauern
tragen mäntel
aus rotem weinlaub
in pfützen spiegeln die
stadtlichter

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