hör zu #frapalymo No. 27

du, weißt du, wie ein rabe schreit?
über den ländern gleitend dahin
kommen dir sagen dabei in den sinn?
es war seit beginn einer rauen zeit

da man ihn fürchtete und mied
sang doch von kriegen er und pest
die kaum je einen leben lässt
von langem dunkel sang sein lied

dem raben ging es dabei wohl
der schwarze schnitter tag für tag
fuhr ein erquicklichen ertrag
der rabe schlug den bauch sich voll

die menschen waren stets bedroht
wo fraß nur noch die ratte fand
sie zogen schneisen in das land
der krieg, der rabe und der tod

es ist generationen her
und doch ist ein erinnern da
noch immer ist das elend nah
wunsch auch, dass es uns träf nicht mehr

der rabe schreit. hör nur, fürwahr
erinnerst du, vovon ich schrieb?
er ist ein rabe nur. er blieb
in unsern breiten ziemlich rar

impuls: „gleiche anfangszeile für alle – beginnt eure texte alle mit: „du, weißt du, wie ein rabe schreit“ von selma meerbaum-eisinger

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 27nov18: das licht tags

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

ich bin noch auf dem weg #frapalymo No. 26

die art wie du
heimat sagst
ist mir fremd
worte
verwebt zu
sätzen die mich
manchmal kratzen
hier wo sie mich
noch immer mustern
in ihrer geschäftigkeit
hinter offenen fenstern
bekomme ich einen
funken ahnung
davon wo nur ein
bleibenwollen
sich richtig
anfühlt
ich bin noch
auf dem weg
atmend räume
greifen im
eigenen universum
hoffen dass grund
wächst

impuls: „schreibt ein cento“

meine zeilen stammen alle aus meinen 7 gedichten der #frapalywo im mai 2018, als das thema so viele heimaten in mir hieß.

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 26nov18: das nichthaben

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augen #frapalymo No. 25.1

augen
viel zu groß
im ausgemergelten
gesicht suchen
nicht mehr
nach dem was
satt macht
augen
müde und leer
vom nicht ankommen
möchten nur
noch schlafen
augen
weit aufgerissen
sollten es vom
staunen sein
nicht vor
angst

impuls: „flucht und asyl“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 25nov18: länderperspektive

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hoffnung #frapalymo No. 25

zu hoffen
jene
die auf
der suche
nach einem
sicheren hort
so viel ertagen
über das menschen
erträgliche hinaus
trügen in sich
einen raum da
liebe über
leben kann

impuls: „flucht und asyl“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 25nov18: länderperspektive

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wünsche

eine hand die fest hält
die bereitschaft zum glück
ein versöhnlicher blick
auf sich selbst und die welt

fehler sich zu verzeihn
die erfolge zu sehen
mit sich gut umzugehen
sich vom muss zu befrein

dass das dunkel zerbricht
dass das herz nicht erfriert
spüren was es berührt
wahrzunehmen das licht

in sich selber zu ruhn
dass die eignen gedanken
überwinden die schranken
wieder freude am tun

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