erfahrung

die kerze
züngelt reflexe
an die leeren wände
des schneckenhauses
das exil ist
zuweilen im
gedankenrauschen
versinkt die erinnerung
vom ausweg
dann ist es wichtig dass
beim labyrinthischen
irren das licht nicht
verlöscht

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

eloge

in deinen händen schmelze ich wie wachs
es kann auch sein dass sich mein körper strafft
was du mir gibst in diesem augenblick
ich brauche es. dass es mir nähe schafft

in deiner ansicht habe ich zuweilen recht
viel öfter aber widersprichst du mir
wir schaun mit offnen augen in die welt
mein blick ist immer auch ein blick von dir

in deinen worten höre ich den tiefen ernst
sogar wenn du laut lachst über die welt
dass leichtigkeit versandet nicht im seicht
ist was mir so besonders dran gefällt

© 2018 – 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

entdeckungen #frapalymo No. 24

wohin ihr
auch reistet
ich folgte euch
in eurer neugier auf
die unbekannte welt
fror auf eisschollen
schleppte mich durch
endlose sande und
tropfnasse wälder
jappte nach atembaren
in der todeszone
durstete in den flauten
der rossbreiten
hungerte im
südlichen shelfeis
wen ihr auch traft
ich traf ihn auch
und ich hoffte es werde
nicht alles bekannt sein
wenn ich mal groß bin
die neugier wurde nie satt
heut freut sie sich
auch am kleinen

impuls: „ehrt euren kindheitshelden, eure kindheitsheldin“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 24nov18: hey

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april 1987 #frapalymo No. 23

müde
schwer
nach
diesem abend
erschöpft bis
zur leere
war sie
weggerutscht
irgendwann in
einen schlaf
der sich anfühlte
wie hundert jahre
dann weckte sie
ihr sohn (mit
leisem ruf noch)
das erste mal

impuls: „ein traum (noch warm) fällt zerschlafen vom himmel.*“nach einem tweet von mundräuberin@amigamia1510

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 23nov18: weißt du

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novemberblues

nur schwer gewöhn ich mich an dieses grau
es spiegelt viel von jenem was ich in mir trage
vor wochen noch lebt ich die illusion
es sei nicht da wovor die augen ich verschließe

es spiegelt viel von jenem was ich in mir trage
die kraft verzehrt von einer lebensmüdigkeit
es sei nicht da wovor die augen ich verschließe
es stimmt nicht mehr. ich treff es selbst im traum

die kraft verzehrt von einer lebensmüdigkeit
die welt verrauscht. das lächeln friert mir ein
es stimmt nicht mehr. ich treff es selbst im traum
das monster das mir angst vorm tage macht

die welt verrauscht. das lächeln friert mir ein
bin auf der flucht. doch weiß ich nicht wohin
das monster das mir angst vorm tage macht
ist stets schon da und grinst mir ins gesicht

bin auf der flucht. doch weiß ich nicht wohin
vor wochen noch lebt ich die illusion
nun ists stets da und grinst mir ins gesicht
nur schwer gewöhn ich mich an dieses grau

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