[lieb]ende

als sie sich
waidwund durchs
unterholz schlug
glaubten wir noch
am ende der fährte
würde alles gut sein
längst verloren
wir unsere spuren
decken schmerzen
mit schorf und
verwesen in sinn
losem hoffen

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an einen baum

sag, was habe ich getan
dass du ständig nach mir wirfst
kleine grüne morgensterne?

streifen stachelnd meine haut
schlagen auf und geben frei
frische glänzend braune kerne

ich schaue lächelnd zu dir auf
ich weiß ja, dass dus nicht so meinst
raschelst sanft mit deinen blättern

ich sammle zwei kastanien auf
steck sie mir in die taschen ein
als handwärmer bei diesen wettern

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kurzer abriss

sie lebte einsam
jedoch nicht allein
war doch der zweifel
mitbewohner schon seit jahren
hatte sanft einst geklopft
sie ließ ihn ein
und er trieb seine wurzeln
tief in sie hinein

so kam es, dass
allmählich sie als gast
in ihrem haus sich
und im leben fühlte
alle gewissheit festigte
sich längst zur last
dass ihre existenz
zur außenwelt nicht passt

der zweifels früchte
reiften, trieben aus
sie fielen ja auf
gut genährten boden
sie trieben gänzlich
neue blüten aus
und lockten so die angst
zum einzug in ihr haus

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un|klarheit

„immer auf der suche, nie wissend wonach.“
by @nthpy

das sehnen
konturlose idee
rastloser fragen
folgend den linien
einer karte ohne
beschriftung
wohin treibt
es also
ich habe aufgehört
zu suchen
ich bewege mich
ich lasse mich
bewegen
ich suche nicht mehr
ich möchte finden
darüber stolpern
auf der flucht in
angst gefunden zu
werden von einem
der suchen muss

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nachtgedanke

nachdenken
über den lauf
der zeit
wo endet das
davor
und
wo beginnt das
danach
und
wie lange dauert
jetzt?

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