abendreim

der mond liegt
heut gebettet
auf einem wölkchenvlies
als sollte
dies ihn wärmen
der nachtfrost ist doch fies!
noch reicht nicht
tages wärme
die die sonne hinterließ
die dämmrung
läßt schon frieren
streut raureif auf die wies
den dann der
mond versilbert
aus seinem wolkenvlies
wenn wir längst
warm gebettet
schlafen und träumen süß

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elegie #sammelstelle

die augen lechzen sehnsuchtvoll nach farben
die nebelschleier ihnen vorenthalten
das dumpfe schleicht sich tief in die gedanken
als stünde alles still und blieb beim alten

ich kann mich selbst zur sehnsucht nicht erwärmen
als wäre jede zukunft hoffnungsloser traum
käm doch die sonne endlich die natur zu wecken
welch zeichen wär das erste grün am baum!

dann könnte vielleicht zuversicht auch sprießen
dass was da kommt für uns zu schwer nicht wäre
mut würde durch die adern wieder fließen

wenn man erinnerte, das nichts für ewig währe
man richtete sich auf, begriffe seine größe
während melancholie im morgenlicht zerflösse

impuls: medientransfer
samuel barber: adagio for strings op. 11

alle texte lest ihr hier: sammelstelle für poetische momente

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abend in der vorstadt

schwarzschwingen hoch im abendhimmel
sie kreisen vielfach überm viertel
den bäumen wachsen wieder krähen
bis in den frühen wintermorgen
den bäumen wachsen wieder krähen
sie haben ihre eignen lieder
die bald schon ganz verstummen werden
verloren in dem schwarz der nacht
das zieht von osten schon herüber
schluckt ganz allmählich die kontraste
bis die laternen lichter werfen
als punkte auf die pflasterwege
auf welchen wenige nur gehen
den bäumen wachsen wieder krähen
die stets für eine nacht nur bleiben
das erste taglicht wird sie packen
und wieder in die welt verstreun

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dichten wie @robotgernhardt [23]

der kurze hals wenns in den kragen regnet
weil man dem urvertrauen aufgesessen
und glatt mal wieder seinen schirm vergessen
was einem dann an ungemach begegnet…
der kurze hals wenns in den kragen regnet

insp. by @robotgernhardt

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nachtgedanke

der abend
ein schnitter
silbersichelt
das taglicht
zu glänzenden
splittern
du siehstt sie
vielleicht
funkelnde steine
verstreut auf dem
schwarzen samt
der nacht

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