dezember-elegie

das blattwerk wird schon dem kalender schütter
das jahr vergeht, noch eh ich es begreif
der wind weht kalt und und kriecht in alle knochen
das jahr vergeist und wird belegt mit reif

die tage hellen spät und schwinden schneller
die sicht wird mir vom nebelgrau verhängt
an kahlen lindenkronen knospen krähenschwärme
ihr lärm hat allen vogelsang verdrängt

jetzt ist die zeit, da möcht ich mich verkriechen
ich träume nun davon, ich wär ein bär
so richtig satt und warm die kalte zeit verschlief ich
und ich erwachte erst, wenn wieder frühjahr wär

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

schwierige zeiten

die
längsten abende
wiegen so schwer
versenken alle welt in
müdigkeit

selbst
die träume
sind zu dunkel
für eine erinnerung des
morgens

grau
kalte tage
stetes schaudern als
einzige spur der eigenen
existenz

kriechen
durch tage
immer auf reserve
das leben zog längst
weiter

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

nachthimmel

der himmel verschleiert
kein mond der da glänzt
vielleicht hat ers satt
tagnächtlich dieses elend
hat auch seine entourage
in hinterzimmer verbannt
was scheren sie die
trüben straßenlaternen
sternensurrogate!
da ist nichts das strahlt
vielleicht das eine
oder andere augenpaar
so denn ein glimmen
noch ist darunter
in den herzen

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samstagabend

der abend kommt, es dunkelt längst
der mond schaut etwas fade
die vorstadtfenster blinzeln müd
ich esse schokolade

die vorstadtfenster blinzeln müd
sie schlössen gern die lider
doch hinter ihrem kalten glas
ließ sich die trägheit nieder

doch hinter ihrem kalten glas
grassiert die langeweile
auf sofas sitzend schaut man film
und hat gar keine eile

auf sofas sitzend schaut man film
und schweigt sich an. gemeinsam
ist man zumindest nicht allein
und dennoch oft sehr einsam

ist man zumindest nicht allein
so kennt man kaum den andern
ich sitze ganz allein zu haus
und seh den mond beim wandern

ich sitze ganz allein zu haus
der mond schaut etwas fade
die vorstadtfenster blinzeln müd
ich esse schokolade

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vom abendhimmel

im kalten schwarz
in leichter rückenlage
silbert still der mond
es sieht aus als lausche er
dem gewisper der sterne

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