unwetter

als
wollte die natur
alles unnütze
wegspülen
sie brach
äste nur
legte halme
doch die wurzel
allen übels
überstand

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verwerfungen

was sie
damals trieb
was sie entschied
für einander
war längst verblasst
in den verwerfungen
des alltags
den brüchen und
kollisionen
den verletzungen
die aufsummiert
schwelten alles
verschlingend wie
steppenbrände
winzige reibung
explosiv berstende
grundannahmen
verwarfen herd
und was sie hauste
schmerzhafte einschläge
schreiend lautlos
schließlich hatten
sie sich selbst
verworfen

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danach

erstarrt
für den moment
verhalten der blick
auf die welt
die noch
die gleiche ist
und doch auch
nicht
den boden mehr
eignet der stets
festen stand versprach
gegen das wanken
das schlingern
auf der suche
nach bindendem
trübe mienen
im versuch zu
erkennen stochernd
im losen untergrund
wie lawinensucher
und nirgends
sicherheit

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verlassen und mitnehmen

– ein versuch –

sie
schien so
bestimmend
ihr leben im griff
und
dann hatte sie
sich auf einen verlassen
der sie verließ als sie
sich verlassen mussten
auf einander
es
schien so
als hätte er mitgenommen
ihre verlässliche kraft
und sie schien plötzlich
so mitgenommen
und sie
zerbrach

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glückssucher

vielleicht
hatte er nur
vergessen
was glück war
vielleicht hatte
er es nicht bemerkt
als es ihn berührte
nie hatte jemand
zu ihm vom glück
gesprochen
so wusste er nicht
was er ersehnte
hielt lange das
goldene leuchten
vom licht in
seinem glas
entfacht
für sein glück
immer diesen
einen abend lang
in seiner grauen
welt

heute schmeckt
auch dieses gold
nur noch
schal

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