notiz

und sollte
der sommer vorbeiziehen
würde ich es vielleicht
nicht merken
suche ich doch
schon lang nach mir
jede jahreszeit

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seensucht

es
wär nun zeit
in see zu stechen
doch bin ich fern
von allen meeren
höchste zeit
an bord zu gehen
doch fehlt mir
der schoner
rechte zeit
die route
zu bestimmen
doch der kompass
kam mir abhanden
vor langer zeit
so häng ich
hier fest
den kiel auf
grund

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verwerfungen

was sie
damals trieb
was sie entschied
für einander
war längst verblasst
in den verwerfungen
des alltags
den brüchen und
kollisionen
den verletzungen
die aufsummiert
schwelten alles
verschlingend wie
steppenbrände
winzige reibung
explosiv berstende
grundannahmen
verwarfen herd
und was sie hauste
schmerzhafte einschläge
schreiend lautlos
schließlich hatten
sie sich selbst
verworfen

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glückssucher

vielleicht
hatte er nur
vergessen
was glück war
vielleicht hatte
er es nicht bemerkt
als es ihn berührte
nie hatte jemand
zu ihm vom glück
gesprochen
so wusste er nicht
was er ersehnte
hielt lange das
goldene leuchten
vom licht in
seinem glas
entfacht
für sein glück
immer diesen
einen abend lang
in seiner grauen
welt

heute schmeckt
auch dieses gold
nur noch
schal

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eingeschlossen

sie mag
nicht reden
sie meint dass sie
nichts zu sagen hätte
nicht immer
und doch viel zu oft
mag sie
nicht reden
vielleicht weil
ihre worte niemand
wichtig nahm
damals
wenn sie
gefragt wurde nach
dingen die nur
erwachsene erfragen
wenn sie die
erwarteten antworten
nicht hatte
weil sie
ein kind war
nicht wissend was
diese erwachsenen
wissen wollten
die nichts wissen
wollten von ihrer
welt die sie
gelegentlich belächelten
doch ihre worte
hatten meist
gestört

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