verabredung

regungslos
den kragen aufgestellt
tief in den taschen
des alten mantels
wärme suchend
steht er
fahl sein gesicht
mit dem dunklen blick
mustert er das pflaster
in das der regen
dunkle flecken wirft
feuchte kälte hüllt
alles hüllt auch ihn
in reglosigkeit
wartet er still
die tür bewegt ihn
sich öffnend dem
jungen der ihm freudig
in die arme fliegt
später schreiten dann
zwei menschen würdig
gemeinsam in ihren
nachmittag

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beim krämer

in kleinen
schüsseln und körben
zwischen den kerzen
diese winzigen dinge
das fest vorwegnehmend
hände wühlen darin
suchen bestimmtes
augen besehen sich
jeden fund prüfend
schöne dinge allesamt
und doch unterschieden
nach brauchbarkeit
später legte ich
was ich mitgenommen
andächtig mich freuend
auf meinen tisch

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vorkommnis

fröstelnd
in diesen
grauen tag gegangen
tausende schritte
bis das innere feuer
jede meiner fernen
erreichte und
mir hort wurde
und dann
entdeckte ich dieses
winterblau
strahlend irgendwie
und wie ein hologramm
so unwirklich
wirklich

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gestolpert

ich bin
gefallen
suchend nach
dem sinn
dieses lebens
stolperte ich
und fiel
ich fiel
über die frage
ob nicht
vielleicht
der sinn
unserem leben
nicht zugeeignet
sein möchte
weil er selbst
ein eigenes
leben
hat

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elegie

wie heut der nebel
alles schluckte
an hellem, bunten
klarheit auch
wie hinter eines
brandes rauch
als sich im grau
das draußen duckte

im hause schien die
sicht viel klarer
zu sein als draußen
vor der tür
gedankennebel
trat herfür
grauer erinnerung
bewahrer

november – grau
hat übernommen
wie so ein dicker
kellerstaub
schon floh den ort
das bunte laub
ich spür die klamme
kälte kommen

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