haltlos

sie
sie fühlte
sie fühlte sehnsucht
nach einem halt
sie fühlte
sehnsucht wie jemand
der schiffbruch erlitt
und im spülsaum des
wilden meeres trieb
den wellen ausgesetzt
sie fühlte
sehnsucht nach
festem stand auf gründen
nach ankunft und frieden
sie fühlte
diese sehnsucht
und sah diese
große welle sich
ihr entgegenwälzen
in sich die angst
diese welle würde
sie unweigerlich
in die tiefe
ziehen

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abendschnee

da
schweben sie
auf den grund
landen gefühlt
trippelnd auf haut
und lautlos auf
dingen und wegen
wo sie in der menge
verschwinden
aber vorher
wirbeln sie sacht
im weißen tutu
zwischen himmel
und erde
haben ihren moment
im hellen kegel
der laternen
ballerinen für
einen fall

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verloren

ach lass
doch die vergangenheit
sagst du
ich weiß wie
es sich anfühlt
zu lieben
schon immer
wusste ich es
es war immer da
das gefühl
geliebt zu werden
vergaß ich längst
und die gewissheit
geliebt zu sein
verlor ich wie
meine murmeln
in kindertagen

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fundbüro

verlorene gedanken
nie mehr zu ende gedacht
verlorene träume
nicht nur vom ende der nacht
erfrorene gefühle
werden hier wieder warm
verlorene freunde
manche kamen im schwarm
verlorene seelen
finden täglich sich ein
irgendwo zwischen ihnen
muss auch meine wohl sein
das verlorene zu ordnen
saugt die kräfte mir aus
was hier landet holt selten
jemand wieder heraus
ich frage mich ob denn
niemand all das vermisst
und ich weiß es doch längst:
die menschheit vergisst…

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keine ahnung

wie bitte
schreibt man ein gedicht?
ich weiß es nicht
notier meine
gedanken bloß –
mal klein, mal groß
weil es mir
gut tut und bringt spaß
vielleicht ists dass
jemand beim
lesen wird berührt
und gleiches spürt
sag mir, wie
ist denn ein gedicht?
ach, sags mir nicht

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