feststellung

am abend
schaut der mond
wie durch milchglas
auf uns herab
vielleicht ist das
in diesen zeiten
die erträglichste art
unsere welt zu
betrachten

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

gefragt

wer bist du
wenn du dich
geborgen fühlst
wer bist du
in der fremde
wer bist du
inmitten von
feindseligkeiten
wer bist du
im glück
wer bist du
wenn kälte und
hunger herrschen
wer bist du
wenn du liebst
wer bist du
wenn du
keinen ort hast
wer bist du
wenn dich
niemand sieht
wer bist du
wer

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gedanken

so kalt und dunkel sind die tage
und voll von wind und frost und schnein
man meint es müsse winter sein
und bald schon bessre sich die lage
doch mit den kühlen weißen flächen
schmilzt längst auch die gewissheit fort
es würde wärmer hier am ort
solang im herz das eis nicht brechen
mag, wird der mensch dem menschen doch
aus ängsten, missgunst und aus neid
aus sucht nach macht, bedeutsamkeit
das böse sein das aus ihm kroch
und antun ihnen, von dem man flehe
dass einem es nicht selbst geschehe
ach ließ mans doch für alle gelten
dies wär die friedlichste der welten

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augenblick

in
die schale
der an einander
liegenden hände
dringt durch das
dünne porzellan
die wärme des
frischen tees
aromatischer dampf
wächst aus ihm
im wallenden
pas de deux mit
der flamme der
kleinen kerze

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schnee

kaum kommt er
will er wieder gehen
bleibt wieder nur
flüchtiger gast
grad noch ließ er
sich weiß verwehen
nun treibt ihn wieder
große hast

was hat er nur
dass er nicht bleibt
bis ich mich an
ihm sattgeschaut?
genöss ihn gern
am wochenend
dann ist er wohl
längst fortgetaut…

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