schwund

alles scheint
grad zu schwinden
zuerst
die gewissheiten
das sichere gefühl
und der mut danach
die dicke der haut
die farben der welt
die offenheit wie
auch die zuversicht
alles schwindet
und ich?
sehenden auges
löse ich mich
langsam auf in
verschwinden

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vom verlassen

irgendwann
verließ ich
mich nicht mehr
auf andere
zu oft hatten sie
mich verlassen
längst bevor ich
sie verließ
es hinge nur
von mir ab
meinte ich
und habe mich
nur noch auf
mich verlassen
ich erwartete
sonst nichts
ich verließ mich
auf mich
nicht nur ich
verließ mich
auf mich
ich verließ mich
allmählich
verließ mich
und kam mir
abhanden

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oppositionsschleife

auf
einer kreisbahn
unbewegt sich
doch bewegen
ein planet sein in
meinem universum
keine ahnung was
mich eigentlich hält
in meiner bahn
stillständig fühlend
zuweilen rückläufig
weiß ich vom vorwärts
nur und spüre davon
nichts

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freitagabend

von den
beschwernissen
der woche
wankend
den boden
verlieren
und der
müdigkeit auf
den grund
sinken

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erklärung

dieses dunkel
das alle räume
verschluckt und
die grenzen
dieses dunkel
vernebelt den blick
und dämmt doch nicht
den lärm
dieses dunkel
das alle dinge
überwuchert wie
eine eilige flechte
schwer
darunter noch die
sonne zu sehen

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