suchend

du meinst du kennst mich?
dann weißt du mehr als ich
ich bin schon lange
nach mir auf der suche
steh vor dem spiegel, schau
und frag mich, wen ich seh
ahnst du, wie ich
dieses gefühl verfluche?

was fühle ich, und was
kann mich berühren
wann ist es liebe und
aus welchen gründen?
ich werfe alles ab was
mich noch schützt
und hoffe so, mich
endlich auch zu finden

du sage, kennst du mich?
dann zeig mir wer ich bin
du sollst das, was du
wahrnimmst, mir beschreiben
vielleicht bringt mich das
näher zu mir selbst
denn wie ich sein soll, so
will ich nicht bleiben

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berichte von einsamkeit

22

er ist weg
endgültig
dieses mal
alles leer
nichts hat er
zurückgelassen
nichts
als diese leere
leere –
ist das etwas
was man zurücklässt?
ist eine leere
nicht ein
nichts?
was weiß
denn ich?
eine leere in
der ich langsam
verschwinde
kann man im nichts
versinken?
ich versinke
doch aber…
vielleicht lügt
der spiegel längst
und was ich sehe
ist erinnerung
vielleicht verschwand
ich schon längst

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graue tage

vom gefühl
zu verblassen
ins vergessen
hinein
die vorstellung
hat zuweilen
durchaus ihren
reiz

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kein perpetuum mobile

schlingerkurs
das ziel verdeckt
irgendwo hinter
dem horizont
einer halde aus
notwendigkeiten
(eigener und
derer anderer)
gewohntes und
verordnetes
bewegt mechanisch
vom fleck
unbeantwortet
die fragen
warum weiter
warum nicht einfach
verharren
wie ein mantra
schallt das
w e i t e r
aus dem off
einziger tropfen
auf dem mühlrad
so entgleiten die
letzten krumen
der substanz
entgleitet ein
sinn

und nirgends
halt

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facit

abgeschliffen
der körper des seins
auf den buckeln und
schlaglöchern des
arbeitstages
waidwund die seele
versickert ihr blut
in den feierabend
da findet sich
nichts
das taugen könnte
zum pflaster
hand in hand
der wunsch nach
tiefem schlaf
und die angst vor
den träumen

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