festung

verschanzt
dein wall gemauert
aus weisheiten
schlägst du jeden
mit rat zurück
der dir
zu nahe kommt
posaunst wörter
herab wie mörserkugeln
die treffen
und schmerzen
berühre ich dich
spüre ich wärme
sorgsam geschürtes
herdfeuer wartet
dass jemand sich
dazu setzt

„grenzenlos“

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und nun

sahst mich an
sorgtest dich
wie andere
mich sehen
und dich
fragtest mich
wie mein nachmittag
bei freunden war
und gleich darauf
nach deren einrichtung
nahmst meine mühen
zur kenntnis
und maltest mir aus
der fehler furchtbare
folgen
machtest mich satt
kleidetest mich
lehrtest mich auch
nützliche dinge
sahst mich an
ach hättest du nur
versucht mich
zu sehen

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belauscht

sie trank wein
sie sprach
vom alltäglichen
von schönem
von verletzungen
von behauptungen
und vom behaupten
sie trank wein
und sprach
in ihrer stimme
bitterkeit und
stolz auch
und vom sich
verlieben sprach sie
wie schön das wäre
und wurde ganz
weich

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samstag, acht uhr

still noch
die straßen
im grau über
dem hof
mauerseglerübungen
wind neckt grün
hinter den
mauern beschäftigung
mit sich selbst
unentschieden

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ruba’i zur nacht

der tag ward nacht, es ist soweit
nun kommt der sterne stille zeit
gedanken an dein fernes sein
fluten mich nun mit zärtlichkeit

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