zustand

die worte waren
ihr ausgegangen
in den begegnungen
dieses tages
da saß sie
am abend wortleer
in den schweigenden
wänden und lauschte
lauschte wie eine
besorgte mutter
spät nachts wartend
auf heimkehr der
verlorenen kinder

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zur nacht

der tag ging, und der mond macht halbe sachen
ein scherenschnitt die linde vor dem haus
im hof gespräche, ab und zu ein lachen
die laue nacht lädt ein sie zu durchwachen
doch bald schon gehn die letzten lichter aus

durchs dunkel kommt längst morpheus in die räume
er schenkt den müden schwere für die nacht
verteilt noch allerlei verschiedne träume
streift leis beim abschied raschelnd durch die bäume
dann fällt uns letztlich doch des schlafes macht

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vom sonnenlicht

wie es durchwoben von ersten zartgrünen fäden
im lenz uns lockt die wunder zu bestaunen
die nach den kalten tagen brechen aus duftender krume

später gleißt es dann unsere schweifenden blicke verengend
von oben herab sengend das überbordende grün
lässt das land flimmern in gaukelbildern von wassern

legiert seinen glanz dann später im laufe des jahres
mit rötlichem kupfer in die bilder wärme zu tropfen
und verschleiert ihn dann neblig grau verweisend auf endlichkeit

wird dann rar. zeigt sich nur selten an kurzen tagen
überlässt uns dem tröstlichen flackern wächserner surrogate
füllend die speicher nicht enden wollender sehnsucht

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veränderung

das licht
wird weicher
verändert farben
zaubert neue
die extreme
räumen den platz
dem gemäßigten
auf langen wegen
ziehen die vögel
etwas endet
etwas beginnt
als hätte der
herbst ein
lenz werden wollen
so viel ähnlichkeit
im verschiedenen

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haiku No. 363

sanft streicht kühle
über verschlafene haut
augustmorgenkuss

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