unschärfe #sammelstelle

herumgeworfen
von gedanken
die mich doch
kaum berühren
spüre ich nur
dass ist es wohl
dieses sich selbst
verlieren

ich weiß gar
nicht mehr
wer ich bin
(als ob ichs
jemals wusste)
stets war
da pflicht
am wichtigsten
ich tat es weil
ich musste

wie war das credo
in mir drin
in seele, herz
und niere
von der berechtigung
zum sein
nur wenn ich
funktioniere

nun steh ich hier
(ich bin das doch?)
erkenne mich
kaum wieder
such meinen innren
mittelpunkt
und ließ mich gern
drauf nieder

ich reiß mich
besser von mir los
mit all den
alten schrunden
und hoffe nur
dass neue haut
wächst über
meine wunden

impuls: 28. impuls – hinter sich lassen

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© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

25. dezember

nun ist die zeit
da ruhe platz findet
sich auszubreiten
wenn es schon
der schnee nicht tut
keine termine mehr
ein ultimo noch
lediglich für
den alten kalender
meine zeitrechnung
unterliegt kurzerhand
dem augenblick

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nach der sturmnacht

schaut man heut in die welt hinaus
dann trägt sie loden grau in grau
die tanne sieht ganz traurig aus
noch gestern fand sie sich sehr schau

dann kam der sturm, er rüttelte
an ihr herum mit aller kraft
dass sie den schmuck abschüttelte
das hat er schließlich auch geschafft

kugeln, lametta sind zerzaust
die lichterkette scheint verschwunden
sie leuchtet nun im bau der maus
die hat sie schließlich ja gefunden

ihr bau ist voll staunender gäste
ein wahres drüber und auch drunter
stollen? ha! nur noch krümelreste
das ist ja wohl ein weihnachtswunder…

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nachtreim

dunkel ist es längst geworden
der himmel warf noch mal mit schnee
er trägt dabei den dicken vorhang
so dass ich keine sterne seh

aus den mauerscharten scheinen
lichter, die sehr weit zu sehen
manche bläulich, nervös flackernd
andre leuchten warm und schön

auch in meiner stube tanzen
kerzenflämmchen sehr adrett
wenn sie langsam dann verlöschen
wird es zeit, ich geh zu bett

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stürmischer abend

in den gassen
ist ein toben
kehrt das unterste
nach oben
heult an ecken
zerrt am bäumen
dunkle vorlage
zum träumen
wer nich raus muss
der bleibt drinnen
sieht am fenster
regen rinnen
bei heißem tee und
flackernder kerze
wärmequell für leib
und herze

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