sonnenblumenfeld – 1. september

die
goldenen kronen
haben sie abgesetzt
die gesichter
schwarz verhangen
und gesenkt
wie ein bataillon
schwarzer witwen
verdorrend ob des
verlassen seins
wenden sie der
warmen abendsonne
die rücken zu
als wäre ihnen
genuss nun nicht
mehr gestattet
sie hoffen wohl
nur noch auf ihre
nützlichkeit
im winter

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vom tage

ein ächzen
als roter faden
schatten als
illusion
bewegung wie
waten in honig
atemzüge wie
auf hohen gipfeln
ein ächzen klebt
an allem
der abend naht
seufzend
ankündiger
der nacht
er kennt sie
längst

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geht das nur mir so?

immer
schwieriger
die balance zu halten
nicht weil der körper
seine spannung verlöre
nicht weil der boden
unter uns bebte
die
balance
zu halten
erschweren mir
jene die in jedem fall
ihre linie strikt verfolgen
die nie ausweichen die rempeln
und deren zahl in potenzen zuzunehmen
scheint

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vorahnung

was wär, wenn schon die vögel zögen
weil nah der winter steht bevor
wenn sie längst schon nach süden flögen
flöhen vor dem, was steht bevor

wenn tage dunkeln, nächte kühlen
auf allem breitet sich das eis
könnt ihrs in eurem herzen fühlen
habt acht, in kälte stirbt es leis

ziehen die vögel, bricht sich bahnen
das ungemach der dunklen zeit
sie wissen wohl, was wir nur ahnen:
zieht euch warm an und seid bereit

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ende einer woche

ein endspurt
der gekrochen war
die letzten krumen
der eigenen kräfte
aus den taschen
mühsam geklaubt
die nase geschoben
über die linie
deckte im moment
bleierne schwere
den schlafenden

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