sturmwarnung

der beletage fehlte heute
schon nachmittags das sonnenlicht
der himmel trug längst strubbelkopf
durch denn kaum noch ein lichtstrahl bricht
die bäume wiegten ihre kronen im
sog des des rauen böenlaufs
das ist das vorspiel erst zum tanz
der wind bekommt noch mehr gewicht

es regnet blätter allerorten in
allen tönen gelb, braun, rot
rechtzeitig noch nach haus zu kommen
scheint nun das wichtigste gebot
wer weiten weg noch hat, beschleunigt
unweigerlich jetzt seinen schritt
fühlt man doch sicherheit im warmen
wenn einem so ein herbststurm droht

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

herbst|zeit|lose

untrüglich weisen nun schon alle zeichen
längst darauf hin, dass dieser sommer ging
die linde, die noch grad voll blattwerk hing
lässt nun konfetti gelb mit jeder bö entweichen

es ist ein übergang. noch scheint es nicht beschlossen
was folgen wird dem sommer dieses jahr
noch scheint die sonne, ist der himmel klar
da seh im gras ich zarte lila blüten sprossen

wenn alles reift, sie deuten auf ein weiter
als fielen sie alleine aus der zeit
und wenn man meint, der winter stünd bereit
schütteln im wind sie ihre häupter heiter

fast scheinen sie uns etwas zu bedauern
dass wir so hängen an der zeit diktat
sie blühn an sommers ende in der tat
ihn bis zu herbstes ankunft zu betrauern

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vom wetter

kaum hat der juli angefangen
hält er sich fälschlich für august
den himmel hat er grau verhangen
vertreibt mit rauwind sonnenlust

in dichte kleidung eingewickelt
schleicht man missmutig übers land
nix wirds mit tollen urlaubsfotos
wenn badenixen friern am strand

man kann sich ärgern, kann auch lassen
dem wetter ist das doch egal
viellich wird der august ein juli
wer weiß das schon? wie schauen mal…

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vom wetter

der abendhimmel türmt skulpturen
aus weißem dampf und färbt sie grau
der wind weht sie noch ziemlich lau
gemächlich über stadt und fluren

der stoff wird dichter, der bedeckt
des einst noch klaren himmels blau
ich schaue hoch, weiß nicht genau
was in den wolkentürmen steckt

ich mal mir aus was wohl passiert
kommt blitz, kommt donner, hagelschlag?
der wind, der noch nicht stürmen mag
hat derweil alles fein planiert

nun ziehn die wolken abgeflacht
(nichts von skulpturen mehr zu sehen)
kann irgendwann zu bette gehen
es bleibt wohl ruhig heute nacht

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pläne #lyrimo No. 24

ich will mit meinen worten bilder schreiben
die jenen gleichen die dein auge sieht
möchte nicht suchen, möchte einfach bleiben
dass einmal endet, was mich fort nur zieht

will meine welt ganz langsam überfliegen
vielleicht gewinne ich so überblick
ob meine grundannahmen richtig liegen
ob ich noch auf dem weg zum leisen glück

über die sieben berge will ich steigen
bis zu dem ort an dem ich bleiben mag
gefangenen gefühlen will ich ausweg zeigen
und leben endlich jeden neuen tag

impuls: „schon immer mal“

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