unwirtlich

die wüste
breitet sich aus
trockener staub
färbt alles grau
dem das grün längst
doch schon schwand
grob treibt
der wind sand der
die flächen aufraut
verstärkt die
trockenheit die
das leben erstickt
die wüste
breitet sich aus
über mich

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tagesende

wenn abends
die dämmerung
alles grelle
ganz langsam
verdrängt
reißt das enge
korsett des
arbeitstages
erst haarfein nur
dann mit leisem
surren weiter
bis der alltag
fadenscheinig
geworden in
mürben fetzen
ablässt vom
müden sein

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zwischenzeit

heute
luftholen
als leichte übung
in luftiger frische
staunen
über leute die morgens
in jacken frösteln
und wünschen
es bliebe bei
dieser art von tagen

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haiku No. 483

federleicht rosig
wölkchen am abendhimmel
nachlass der sonne

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fade out #stalyso2024, woche 6

als wir
damals ständig
miteinander sprachen
stundenlang am telefon
fehlten uns niemals
die worte
wir bauten daraus
brücken
verbindende elemente
als die worte
seltener wurden
wann hatte das begonnen?
als diese seltener wurden
verkümmerte das band
zwischen uns
der abschied dann
war still
ich frage mich
noch immer ob es
ein wort gab
das gepasst
hätte

impuls: abschied

alle texte lest ihr hier: #stalyso2024, 6.woche – abschied

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