son

rhytmus
treibt wie
die staubige hitze
auf klebender haut
füße demonstrieren
ihre autonomie von
jeglicher müdigkeit
wippen und tänzeln
einen sog der alles
mitreißt es meiner
hand leicht macht
zu greifen nach
der deinen um
zu treiben uns
treiben zu lassen
wie ein einziges
boot ruderlos
schaukelnd auf
dem rand des
malstroms bis
wir alle gründe
erreichen

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vorbei

es ist
wieder still
irgendwo weit oben
die erinnerung
eines klanges
lass uns gehen
bevor die tür
zuschlägt

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ein abend

dunkel
das zimmer
im ohr
mendelssohns
hebriden von
stürmen umtost
in der linde
vor dem fenster
verfing sich
venus zitternd
balanciert im
geäst langsam
richtung westen
zischend klettert
nun ein flämmchen an
einen frischen docht
lässt das schwarz
darum weiter dunkeln
venus endlich von
der krone befreit
reist weiter
der wellenschlag
am basalt der
nördlichen inseln
klingt noch nach
im flackernden
tanz der flamme

Mendelssohn: Die Hebriden

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unter den kopfhörern

die ohren
fliehen das
banale rauschen
des alltäglichen
schlüpfen unter
das weiche polster
gut behaust nun
trichtern sie
die ersten töne
entspannen die
härte des zuges
um den mund
zum lächeln

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zusammenspiel

höhen
und tiefen
die eine mitte
unspielen
die tempi
des lebens
streit und
frieden
ruhe und rausch
metallenes
mischt sich mit
klagenden lauten
tröstend darunter
stützt der bass
im wechselspiel
der kräfte
bis der dirigent
abschlägt

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