grüblerin

was tue ich hier?
ich warte nun schon ewig
und weiß nicht einmal
ganz genau worauf
nur schemenhaft spür ich
dass etwas fehlt mir
das leben nimmt trotzdem
schnöd seinen lauf
was ist es nur
wonach ich mich verzehre
vielleicht ists gar kein es
viel eher noch ein wer?
doch ängstigt mich nicht
was ich so vermisse
zugleich? das machts schwer
da sitz ich nun
und die gedanken wandern
und ich hab gar nichts
was sie bei mir hält
so bleib ich irgendwann
allein mit dieser frage
was ich denn hier zu tun
hab in der welt

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altes seil

das ende
aufgesplissen
mürbe stränge
die einst feste
verbindung
untereinander
noch sichtbar in
ihrer verdrehtheit
streben auseinander
als suchten ihre
fransigen enden
ihren halt nun
an anderen
dingen

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graue tage

vom gefühl
zu verblassen
ins vergessen
hinein
die vorstellung
hat zuweilen
durchaus ihren
reiz

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kein perpetuum mobile

schlingerkurs
das ziel verdeckt
irgendwo hinter
dem horizont
einer halde aus
notwendigkeiten
(eigener und
derer anderer)
gewohntes und
verordnetes
bewegt mechanisch
vom fleck
unbeantwortet
die fragen
warum weiter
warum nicht einfach
verharren
wie ein mantra
schallt das
w e i t e r
aus dem off
einziger tropfen
auf dem mühlrad
so entgleiten die
letzten krumen
der substanz
entgleitet ein
sinn

und nirgends
halt

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facit

abgeschliffen
der körper des seins
auf den buckeln und
schlaglöchern des
arbeitstages
waidwund die seele
versickert ihr blut
in den feierabend
da findet sich
nichts
das taugen könnte
zum pflaster
hand in hand
der wunsch nach
tiefem schlaf
und die angst vor
den träumen

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