mond sein

mond sein
wenn das eigene
licht nicht reicht
anderen ihres zeigen
in reflexion

mond sein
seine kreise ziehen
von den fährnissen
der welt unberührt
in weisheit

mond sein
unsichtbar von einer
zeit zur anderen
und froh erwartet
zur rechten

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beschreibung

tage
wie pfade im nebel
an steilen hängen
tastend nach
gründen schrittweis
verblasstes gefühl
für auf und ab
das ziel verliert
die kontur
nur weg hier
weg

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erste tulpe

schlafend
in feuchter
winterlich kalter erde
saugte die zwiebel die
kraft

wurde
langsam prall
voll von leben
das grün bricht sich
bahn

die
sonne suchend
aufwärts strebender spross
sein haupt bald rotblättrig
gekrönt

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sprachlos

eingeschlossen
in papierne welten
die schätze
wort für wort
erkenne ich
das literarische museum
die gedanken schauen
sich satt an allen
schaufenstern des sinns
die bücher voll wie
die vitrinen mit exotischem
und nichts davon
das ausgesprochen
das sein recht
beschriebe

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nachtmahr

die träume
hatten ihn
durch die nacht
gehetzt
knapp nur
entkam er
im atemlosen erwachen
angespannt und
heißgelaufen in
rennen die niemals
ein ende fanden und
immer neue anfänge
morgens dann
der ratlose blick
fragend nach der
nächsten nacht
in den kaffee
doch der blieb
stumm

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