disput

tief
fliegende
worte
hart prallen sie
splittern und gehen
unter die haut
unter ihnen
durchzutauchen
eine unmöglichkeit
mit der kleidung
am abend
einige abschütteln
die andern werden
ihre wuchtige
macht erst noch
entfalten

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

winterreise im ohr

fremd bin ich eingezogen*
frag mich nicht wer ich sei
hab aufgehört zu fragen
bin aller antwort frei
ich geh so viele jahre
und suche meinen sinn
so oft ich stellt die frage
wusst nie, warum ich bin
hab mir die welt erwandert
in ausgetretnen schuhn
hab viel entdeckt, erfahren
bin müde, möchte ruhn
doch hab ich nicht gefunden
noch meines lebens zweck
und so kann ich nicht rasten
muss stets gleich wieder weg
so haste ich durchs leben
und bin mir selbst ein graus
und so wie ich gekommen –
fremd zieh ich wieder aus*

* die ersten beiden verse aus schuberts ‚winterreise‘, 1. lied ‚gute nacht‘

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unklar

ein platz
gefunden auf
der langen reise
durch das leben
dieser platz
ein ort zum
ankommen?
ein ort zum
bleiben?
oder doch nur
wieder interim
atem zu schöpfen
neue kräfte
zu sammeln
für das nächste
fortgehen hin
zum eigentlich
ersehnten?

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zustand

manchmal
weiß ich nicht ob
ich ankommen kann
ich spüre dann
den boden unter
meinen füßen
nicht

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nachdenken über zeit

wie klebrig zäher honig tropfen die minuten
in diesen tagen oftmals im büro
beim blättern des kalenders jedoch mein ich
gleich februar, mir ist noch gar nicht so

ich schau zur uhr, wo der sekundenzeiger
die zeit in immer gleiche teile hackt
und doch fühlt man ganz unterschiedlich, je nach
eignem tun den einen oder andern takt

es ist so wie mit welligem gelände
bergauf bremst einen irgendwann der eigne lauf
bergab jedoch geht es doch ganz behende
zusammen hebt dann eins das andre auf

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