berichte von einsamkeit

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vielleicht
wenn sie wüsste
was es war…
wenn es gestalt
annähme vielleicht
konturen hätte
dann vielleicht?
das zagen dort
wo vielleicht ihre
mitte war rumorte
all diese fragen
schritte auf ihrem weg
zur gewissheit?
sie wusste doch längst
was es war
ihr sehnen
sollte sie es
aussprechen ihm
einen namen geben
eine gestalt
hörte es dann auf?

sie schloss die augen
tonlos formten
ihre lippen den satz
der stets durch ihre
träume geisterte
erhielt atem und ton
sich zugehörig fühlen
nur einmal, das!
sie öffnete ihre augen
und sah in die welt
die sie umgab

und da saß sie nun
und wartete darauf
dass etwas verschwand
das sie noch immer
war

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tantalos 2.0

in der menge
eingeschlossen
bis zum hals
vergeblich harrend
der benetzung
dürstend nach dem
zarten tippen dem
feinen streichen dem
warmen druck eines
fleckchens haut
auf dem pergament
dieser eigenen
sehnsucht nach
berührung

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beschreibung

tage
wie pfade im nebel
an steilen hängen
tastend nach
gründen schrittweis
verblasstes gefühl
für auf und ab
das ziel verliert
die kontur
nur weg hier
weg

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sprachlos

eingeschlossen
in papierne welten
die schätze
wort für wort
erkenne ich
das literarische museum
die gedanken schauen
sich satt an allen
schaufenstern des sinns
die bücher voll wie
die vitrinen mit exotischem
und nichts davon
das ausgesprochen
das sein recht
beschriebe

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fehlanzeiger

ein licht
mir leuchtend
erhellend weg
und gedanken
eine flamme
wärmend und
nährend und
mit schutz
mich umgebend
eine glut die
die haut brennt
bei zuviel nähe
doch nicht
erlischt wenn
es abstand
braucht

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